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Radweg Deutsche Einheit – Etappe 13: Wittenberg bis Bad Belzig

Highlights auf der Strecke

  • Burg Rabenstein

Übernachtung: Springbach Mühle, Bad Belzig (2-3: großes Haus, bescheidene Landhaus-Küche mit viel Convenience, relativ günstig, direkt am Radweg der Deutschen Einheit gelegen, Auto/Fahrrad für Bad Belzig-Besuch nötig)

Der „Radweg der Deutschen Einheit“ hat auf den kommenden Kilometern – im Grundsatz bis Potsdam/Berlin – unter seinem ausgewiesenen Motto wenig zu bieten. Dafür ist die Radelei durch die Wälder Brandenburgs sehr entspannend.

Wir sind kurz hinter Wittenberg von der hektischen Hauptstraße ins „Grüne“ abgebogen und viele Kilometer durch die typischen Kiefernwälder des Hohen Flämings gefahren. Das ist nicht sehr aufregend, man kann sich jedoch angeregt unterhalten, ohne auf den Verkehr – höchstens entgegenkommende Radler – achten zu müssen.

Bienenvolk
Harvester im Plantagenwald
Flamen-Kirche in Schmilkendorf

Nun wissen wir auch, woher der Name Fläming kommt. An der Nordseeküste in den “ Niederen Landen“ waren nach Sturmfluten viele Menschen im Mittelalter obdachlos geworden, weil Häuser, Land sowie Hab und Gut durch das Wasser weggerissen worden waren. Diese Menschen hatten allerdings eine große Expertise, wie man Land entwässern und nutzbar machen konnte. Sie wurden im 13. Jahrhundert von den Landesherren aus Jüterbog geholt, um die feuchten Böden dieser Gegend durch ihre Entwässerungstechnik fruchtbar zu machen. So haben viele der kleinen Dörfer und Weiler ihren Ursprung in den ersten Flamen-Siedlungen. Vor allem die Architektur der Feldstein-Kirchen zeigt noch die Herkunft aus dem Flandrischen sehr gut.

Hoher Fläming

Auf der Hälfte der Etappe liegt die Burg Rabenstein – eine guterhaltende bzw. wieder aufgebaute Burganlage aus dem 13. Jahrhundert. Von Mitte der 1950er Jahre bis 1995 befand sich hier eine Jugendherberge, die bei Familien mit Kindern sehr beliebt war, da mitten in schöner Natur gelegen.

Bergfried auf der Burg Rabenstein
Burghof

Seit 2017 hat die Gemeinde die Burg an einen privaten Betreiber verpachtet. Es werden Burgfeste, Weihnachtsmärkte und private Feiern veranstaltet. Der Burghof lud uns für eine längere Rast ein, was uns noch ein spannendes Gespräch mit einer Fern-Radelerin bescherte. Vor kurzem erst war sie über 2.000 Km bis zum Nordkap gefahren – jetzt nur auf einem „Quickie“ von Rostock nach Leipzig.

Rastplatz am R1-Radweg
Bonn Berlin Radweg der Deutschen EInheit
Da war jemand auch von B nach B unterwegs
Altes Bahnwärterhaus Radweg der deutschen EInheit
Mitten im Wald – unbewohnt und verfallen
Radweg R1 Radweg der deutschen Einheit
Kurze Pinkel-Rast im lauschigen Wald – R1 oder Radweg der Deutschen Einheit
Weltentür bei der Wüstung Klein Grien

Unterwegs fanden wir durch Zufall in der Nähe der Wüstung von Klein Grien eine Kunstinstallation zum Innehalten und Nachdenken. Der Künstler Sebastian David baute zur Erinnerung an den in den 1930er Jahren abgerissenen Weiler eine hübsche Installation der „Weltentür“ und der „Urkirche Wald“. Dieser Ort liegt am Kunstwanderweg zwischen Wiesenburg und Belzig; er zeigt über 25 Kunstwerke von Künstler/innen aus der Umgebung des Flämings. Die Weltentür steht relativ frei im Gelände und lädt zum Eintreten in den untergegangenen Ort ein – beim Öffnen der Tür ertönt eine überraschende Klanginstallation im Inneren der Tür.

Dann ging es an die letzten Kilometer bis Bad Belzig. Etwas außerhalb liegt die Springbach-Mühle – klingt klein und lauschig, Hotel und Restaurant bieten jedoch überraschend viel Platz. Neben einem gut besuchten Hotel fand parallel noch eine große Hochzeit statt. Trotz der vielen Menschen war der Abend relaxt. Die Pfifferlinge, auf die wir uns gefreut hatten, waren jedoch ausgegangen.

Das waren bereits die Highlights der vorletzten Etappe. Morgen wird es sich ähnlich fortsetzen: Wald, kleine Dörfer und als Abschluss der Baumwipfelpfad über den ehemaligen Heilstätten Beelitz.

Hier geht es mit der vierzehnten Etappe weiter.

Veröffentlicht in Allgemein

2 Kommentare

  1. Rainer Schulze Rainer Schulze

    Hi Stefan!
    Deine Artikel zur Reise habe ich vorhin nicht geschnitten, sondern „am Stück“ gelesen. Dein Schreibstil gefällt mir, ebenso dein Auge für die Dinge und dein Ohr für die Geschichten entlang der Route. Ich vermute, dass es auf der letzten Etappe mit den anregenden Gesprächen zwischen Vater und Sohn angesichts des Gewusels um und in Berlin schwieriger wird, drücke aber dennoch die Daumen für ein gutes Gelingen.
    Gruß … Rainer

    • Stefan Stefan

      Guten Abend Rainer,

      danke für dein freundliches Feedback – das freut mich, dass es den einen oder die andere gibt, dem der Blog gefällt. Ja, die letzten Tage sind hier etwas stiller geworden, weil ich mit meinem „Kleinen“ nach Berlin unterwegs war.

      Wir fahren nach Berlin...

      Inzwischen Berlin erreicht und schon wieder auf dem Rückweg bzw. in Dessau für einige Tage im Gartenreich angekommen. Ich werde den Rest der Tour in den kommenden Tagen bearbeiten und hochladen.

      Lieben Gruß

      Stefan

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