50 Km – 🡭 120 m – 🡮 130 m
Highlights auf der Strecke
- Historischer Stadtfriedhof, Göttingen
- Einbeck
Übernachtung: Hotel Panorama, Einbeck (2-3: Hotel hat den Charme der 1990er Jahre, Sauna und „Wellness“ im Untergeschoß, Zimmer okay, Frühstück okay)
Der Aufenthalt in einem Business Hotel ist selten wirklich fancy oder birgt irgendwelche Überraschungen. So auch letzte Nacht in Göttingen: alles funktionierte, das Bett war bequem und das Frühstücksbüfett ließ keinen Wunsch unerfüllt. Daher befand ich mich den ganzen Vormittag in einem gemütlichen Trödel-Modus, mit der Folge, dass es immer später wurde. Ich hatte keine Eile und der Check-Out musste erst nach zwölf Uhr erfolgen.
Trödel-Modus
Der Rest des Tages und die Highlights der Etappe sind schnell erzählt: außer einigen Nobelpreisträgern, intensiver Landwirtschaft und etlichen Kilometern an der Leine entlang gibt es nämlich nichts zu berichten.
Der Tag startete noch nass, bewölkt und irgendwie ungemütlich als Nachwehen des donnerigen Regengusses vom Vortag. Nach den vielen Wochen mit Sonne und Hitze erschienen mir die Temperaturen nun schon fast arktisch. Nachdem ich es mir gestern einfacher mit der Zugfahrt während des Unwetters gemacht hatte, war heute die gesamte Strecke überschaubar, keine Höhenmeter, bloß der Gegenwind sollte im Laufe des Nachmittags stören. Was soll ich jammern, wir sind schließlich in Niedersachsen.
Historischer Friedhof in Göttingen und Nobelpreisträger
Der Start erfolgte jedoch auf einem Friedhof – ich mag Friedhöfe immer und alte ganz besonders. Nicht weit vom Hotel entfernt hatte ich das große Areal des historischen Stadtfriedhofs bei meinem vorabendlichen Ausflug in die Stadt entdeckt.
Mit seiner parkähnlichen Anlage ist er ein Ruhepol im quirligen Göttingen. 1879 wurde der Friedhof angelegt und bis 1975 genutzt – danach gab es nur sehr vereinzelt Bestattungen. U.a. sind einige berühmte Forscher und Nobelpreisträger wie Otto Hahn, Max Born oder Max Planck dort beerdigt.
Immer an der Leine lang
Dann konnte ich nichts mehr vorschieben, um den Start für die kommenden läppischen fünfzig Kilometer rauszuzögern.
Die Leine fließt – häufig begradigt – der Aller entgegen und ich hätte keine Karte benötigt, um über Northeim nach Einbeck zu gelangen.
Bier und Saatgut
Einbeck ist durch zahlreiche Eingemeindungen zu einer der flächenmäßig größten Städte in Niedersachsen angewachsen. Der Kern wird immer noch aus der Altstadt mit ihren spätmittelalterlichen Fachwerkhäusern gebildet. Die meisten werden das Einbecker Bier kennen, was in der über 600-jährigen Tradition des Bierbrauens steht. Außerdem hat die KWS Saat ihren Hauptsitz in Einbeck und ist das weltweit viertgrößte Unternehmen bei der Züchtung von Saatpflanzen. KWS Saat wurde bereits 1856 in Kleinwanzleben (Sachsen-Anhalt) gegründet und zog in einer Kommandoaktion mit „Sack und Pack“ im Juni 1945 in die britische Besatzungszone nach Einbeck um.
Vielleicht wisst ihr noch mehr über Einbeck und Umgebung zu berichten, dann einfach Kommentar oder Mail an mich schicken. Ich mache für heute Schluss – morgen geht es auf die erste Harzetappe.
Hier geht es mit der achten Etappe weiter.
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