Green Belt Africa
Eigentlich müsste es heißen: Green Wall goes Africa, also eine Grüne Mauer für Afrika. Während wir in Deutschland und Europa stolz darauf waren, die Mauer Ende der 1980er Jahre einzureißen, wird nun in Afrika eine Mauer gebaut.
Grünes Band in Afrika
Nein, das ist kein Widerspruch. Die geplante Grüne Mauer soll Afrika vom Atlantik bis hin zum Roten Meer verbinden. Entlang der von Dürre geplagten Sahelzone soll ein grünes Band mit einer Länge von über 8.000 Km aus neu gepflanzten Bäumen entstehen. Diese grüne Lunge kann zwar nicht den globalen Klimawandel grundsätzlich stoppen, soll aber die Ausbreitung der Wüstenregion mit allen negativen Folgen in dieser Region verhindern.
Ambitionierte Ziele
Die Ziele sind sehr ambitioniert:
- Renaturierung, Verbesserung der Bodenqualität und höhere Ernteerträge
- Wiederherstellung von Wasserquellen zur Bekämpfung von Dürren
- Hunderttausende neuer Arbeitsplätze
- die Wirtschaft anzukurbeln
- eine Kohlenstoffsenke zur Bekämpfung des Klimawandels einzurichten
- die Lebensqualität vor Ort nachhaltig zu verbessern
- Jugendlichen mehr berufliche Perspektiven in ihrer Heimat zu bieten
- Schaffung geschützter Lebensräume für Wildtiere, die auch dem Tourismus in der Region zugutekommen könnten
Langgestreckter Zeitplan – € 28 Mrd. Finanzierungsbedarf
Der Zeitplan ist – entsprechend der Dimension dieses Projekts – lang gestreckt: die Initiative startete 2007 – die Fertigstellung des Grünen Bandes ist für 2030 geplant. Heute sind ca. 15% des Gesamtvolumens realisiert. Wie immer geht es auch um die Finanzierung fürs Material, für die Helfer, für den Erwerb des Landes und vieles mehr. Hier werden insgesamt geschätzte € 28 Mrd. benötigt, von denen sind bislang etwa 1/3 durch internationale Unterstützung und private Spenden gedeckt sind.
Bis zur Vollendung wird es ein steiniger Weg sein, denn trotz aller Ambitionen stellen Mammutprojekte in den ärmsten Länder der Welt eine riesige Herausforderung dar: engagierte und kompetente Helfer müssen vorhanden sein, es gibt vielfach Korruption und Vetternwirtschaft, Hitzeperioden schaden den jungen Bäumen, politische Unruhen und Bürgerkriege können die Aktivitäten auf lange Zeit unterbrechen… die Liste ist wirklich lang. Das verlangt nach einem starken Monitoring, guter Finanzierung und einer großen Portion Idealismus.
Wer möchte, kann diese Initiative natürlich auch finanziell unterstützen: https://www.greatgreenwall.org/take-action#join-the-movement
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