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Was, wie, wo? Die Radtour übers Grüne Band

Noch ein Wort zu meiner Motivation: Ich unterstütze gerne die Idee von einer gesunden Natur und vom Schutz der Artenvielfalt. Insofern sind solch unberührte Streifen in der Natur immer auch ein Refugium für seltene Pflanzen und bedrohte Tierarten. Die vielen Menschen, die bei der Umsetzung dieser einzigartigen Idee bislang mitgeholfen haben, sind ganz normale „Helden des Alltags“. Sie wohnen entweder in der Nähe des Grünen Bands – oder kommen von weiter her, weil sie sich motiviert an einem durchgehenden Biotops beteiligen wollen.

Todeszone oder Lebenslinie

Aber man darf nicht vergessen, dass dies eine Todeszone war. Mehr als 325 Menschen wurden nach letzten Forschungserkenntnissen an der Grenze von den DDR-Grenzern erschossen (obgleich auch immer wieder andere, höhere Zahlen genannt werden) – im Rahmen ihrer Pflichterfüllung, wie etliche Gerichte in den 90er Jahren feststellten und die dann mit einem Freispruch oder in den Augen der Angehörigen der Toten mit nur geringen Bewährungsstrafen davon kamen.

Diese Nahtstelle hat es in sich, weil sie für viele Menschen mit traumatischen Erfahrungen verbunden ist. Darum sollte der historische Bezug wach gehalten werden und wird glücklicherweise an etlichen Erinnerungsplätzen weiter gelebt.

Bestandsaufnahme am Grenzstreifen

Ich möchte einen Eindruck bekommen, wie es sich an diesem Grenzstreifen in West und in Ost leben lässt. Ich habe kein spezielles Programm, rede gerne mit Menschen, die vielleicht zunächst gar nicht merken, dass ich sie nicht absichtslos ins Gespräch verwickelt habe. Es könnte so zu einer sehr persönlichen und sehr punktuellen Bestandsaufnahme werden, wie unsere beiden Deutschländer zusammengewachsen sind. Nach den ersten Gesprächen habe ich den Eindruck, dass es viele gar nicht weiter interessiert, sie leben ihr Leben und schon das ist nicht immer einfach. Umgekehrt reden viele nach wie vor „von den anderen“ und dann immer die von der „anderen“ Seite der Grenze meinen. Spricht man jemanden darauf gezielt an, dann gibt es manchmal Antworten wie „Ja, es gibt doch auch Unterschiede zwischen den Bayern und Hessen oder sogar selbst in Bayern.“ Also sei das gar keine so tief- und festsitzende Bunkermentalität, sondern bloß landsmannschaftliche – im Sinne von: unbedeutende – Besonderheiten.

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Veröffentlicht in Allgemein

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